Der Erdmantel besteht aus mehreren Einzelteilen – riesigen "Platten". Angetrieben durch das zähflüssige Innere der Erde, wandern sie - allerdings sehr langsam. Oft sind es nur wenige Zentimeter im Jahr. Diese Bewegungen nennt man Plattentektonik. Dort, wo die Platten aneinandergrenzen, entstehen gewaltige Spannungen.
Kann die Erdkruste den Spannungen nicht mehr standhalten, entladen sie sich mit einem gewaltigen Ruck, einem Erdbeben – zunächst im Innern der Erde. Die Kraft breitet sich in Form von Wellen (ähnlich den Wellen im Wasser) aus und erreicht in Sekundenschnelle den Meeres- oder Erdboden.
http://www.geo.de/GEOlino/natur/wie-entstehen-erdbeben-62942.html
Erdbeben von San Francisco 1906
Die Stadt San Francisco liegt genau auf der San-Andreas-Verwerfung. Dort driftet die Pazifische Platte an der Nordamerikanischen Platte vorbei, was zu häufigen Erdbeben führt. Die Verwerfung ist von außen meistens nicht erkennbar.
Doch am 18. April 1906 wurden die Bewohner San Franciscos daran, dass die Stadt auf einer Verwerfung steht.
Augenzeugen berichten:
"Die ganze Straße wellte sich auf. Es war als würden Wellen des Meeres auf mich zukommen und sich auftürmen."
-Jesse Cook-
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"Ich wurde von einem lauten grollenden Geräusch wach, das man mit den zusammengemixten Klängen eines starken Sturms, der durch einen Wald jagt, und den sich an einem Kliff brechenden Wellen vergleichen kann. In kürzerer Zeit als man denken kann traf eine Erschütterung das Gebäude in seinen Grundfesten, die so gewaltig wie eine große Explosion in unmittelbarer Nähe war, und es begann eine Serie der lebhaftesten Bewegungen zu machen, die man sich nur vorstellen kann. Begleitet von einem knarrenden, mahlenden und krächzendem Geräusch folgten fürchterliche Schläge als die Simse der angrenzenden Gebäude und die Schornsteine zusammenfielen."
-John Farish-
Doch noch schlimmer wurde es als durch die
heftigen Beben Gasleitungen aufbrachen und einige Brände ausbrachen. Um die Brände daran zu hindern, noch größere Teile der Stadt zu zerstören, versuchte General Frederick
Funston Brandschneißen in die Stadt zu sprengen.
Doch es war zu wenig oder falscher Sprengstoff vorhanden und die Situation verschlimmerte sich. Auch das Löschen der Brände stellte sich als schwierig heraus, da nahezu
alle Wasserleitungen gebrochen waren.
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Erst als am 21.4 der Regen einsetzte, konnte man die Brände unter Kontrolle bringen.
Durch das Beben entstand ein Schaden über 405 Mio Dollar (das entspricht heute etwa 11 Mrd Dollar).
Die Zerstörung kann mit der des Hurrikans Katrina verglichen werden, der 2005 an der Golfküste der USA wütete.
Erdbeben in Nepal 2015
Die Erdbeben in Nepal ereigneten sich im April und Mai 2015. Das erste große und stärkste Beben wirkte mit einer Magnitude (Maß für Erdbebenstärke) von 7,8 am 25. April 2015 um 11:56 Uhr Ortszeit. Neben Nepal meldeten auch Nord und Nordostindien sowie Bangladesh Erschütterungen. Das Epizentrum lag rund 80 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kathmandu. Das Hypozentrum lag in 18 km Tiefe. Einen Tag später gab es ein Nachbeben der Stärke 6,7. Bis Mitte Juni 2015 folgten zahlreiche Nachbeben. Bis zum 10. Mai waren bereits mehr als 7.900 Tote geborgen worden.
Augenzeugen berichten:
"Als die Erde zu beben begann, saß ich zu Hause und las. Ich wusste erst nicht, was los war. Vielleicht ein Sturm, dachte ich. Doch dann wackelte das Haus immer heftiger, manchmal schien es sich in zwei Richtungen gleichzeitig zu bewegen. Der Boden schwankte wie auf einem Boot. Für einen Moment dachte ich, die Welt würde untergehen.
Der Seismologe Charles Richter entwickelte eine Skala mit dem man die Stärke eines Erdbebens berechnen kann. Erdbeben sind Erschütterungen der Erdkruste, die zu 97% im Zusammenhang mit plattentektonischen Vorgängen ausgelöst werden. Jedes Jahr treten mehr als 100000 wahrnehmbare Erdbeben auf. Der Seismograf ist das Erdbebenmessgerät und zeichnet die Erdbebenwellen auf. Es muss ein ganzen Netz von Seismografen geben.
Quelle:geospots
Das Epizentrum ist der Ort der stärksten Erschütterungen an der Erdoberfläche. Das Epizentrum ist senkrecht vom Bebenherd. Der eigentliche Bebenherd ist mehr als 100 km tief in der Erde tief. Der Bebenherd wird auch als Hypozentrum bezeichnet.
Die Dauer von Erdbeben beträgt nur wenige Sekunden bis zu einer Minute und wird oft durch ein leichtes Vorbeben eingeleitet. Besonders gefürchtet sind die Nachbeben, die Stunden bis Tage später auftreten können. Sie weisen meist nur eine geringe Stärke auf, können aber durch das Hauptbeben bereits beschädigte Bauteile zum Einstürzen bringen.
http://www.veritas.at/sbo/ebook/px/27125/#/30/
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